Krahmann hatte im August 1962 noch im Büro des alten Brauhauses in der Marktstraße unter der Leitung des damaligen Firmenchefs Christian Streck seine Lehre als Kaufmann begonnen Nach seiner Gesellenprüfung bildete sich Krahmann bei der IHK fort und legte die Bilanzbuchhalterprüfung mit bestem Erfolg ab als fünfter von rund 200 Teilnehmern. Schon im Jahre 1976 erhielt der zuverlässige und verantwortungsbewusste Mitarbeiter die Prokura für alle Geschäfte der Brauerei. Wie Kochinki in seiner Laudatio herausstellte, war Krahmann nicht nur durch sein wirtschaftliches Denken und Handeln, sondern auch für seine Hilfsbereitschaft ein großes Vorbild für die gesamte Belegschaft. Die Buchhaltung und die Organisation lagen bei ihm in besten Händen und Krahmann hat im Laufe seiner Arbeitsjahre viele Neuerungen durchgezogen, von der Durchschreibebuchführung bis zur modernen EDV-gestützten Buchhaltung. Während des Chinaaufenthaltes von Dr. Rainer Kochinki im Wendejahr 1990 führte er den Betrieb alleinverantwortlich. Doch auch außerhalb der Verwaltung war Krahmann immer zur Stelle, so oblag ihm bei Festen und Jubiläumsveranstaltungen nicht nur die Organisation, er half auch tatkräftig mit.
Krahmann zeichnet sich laut Kochinki durch sein ruhiges und überlegtes Wesen aus, mit dem er auch schwierige Zeiten zu bewältigen wusste und sich bei den Mitarbeitern wie auch bei der Kundschaft großes Ansehen verschafft hat. Krahmann engagierte sich in seiner Freizeit um das Gemeinwohl, er war zwei Perioden als Schöffe tätig, führte jahrelang den Fremdenverkehrsverein und wirkte zum Beispiel auch bei den Weihnachtsverlosungen des Gewerbevereins und einer Kunstauktion zugunsten der Hochwassergeschädigten mit.
Albin Schlott trat 1965 als kaufmännischer Lehrling bei der Traditionsbrauerei ein. Nach seiner Gesellenprüfung arbeitete er als Auslieferungsfahrer und übernahm nach kurzer Betriebsvakanz von zwei Jahren das brauereieigene Depot in Ossenfeld, das er 35 Jahre lang bis zum Eintritt in den Ruhestand selbständig führte und mit seiner Familie an der "Verkaufsfront im Norden" das beste Werbeschild für die Ostheimer Brauerei war, wie Kochinki betonte.
In diesen 35 Jahren sind rund 5,5 Millionen Euro durch Schlotts Hände geflossen und er hat etwa 700.000 km mit seinem LKW zurückgelegt, und mit seinem Bierlaster umgerechnet rund 110 mal die Erde umfahren. Die Tätigkeit war mit körperlich schwerer Arbeit und dies auch häufig bei extremen Witterungsverhältnissen verbunden. Bei strengem Frost ebenso wie bei Gluthitze im Sommer oder Dauerregen war Schlott im Einsatz. Kochinki würdigte Schlotts Einsatzfreude ebenso wie seine Höflichkeit, Gewissenhaftigkeit, sein wirtschaftliches Denken und Handeln und das harmonische Miteinander, das er stets mit der Brauerei und der Kundschaft pflegte.
Kochinki dankte den beiden langjährigen Aktivposten der Brauerei für ihre Loyalität zur Streck-Bräu und zur Familie Kochinki und wünschte alles Gute für den wohlverdienten Ruhestand "mit hoffentlich vielen schönen Stunden und dazu natürlich immer einen fröhlichen Schluck der Streck-Bräu". Mit Hans Krahmann und Albin Schlott wurden zwei Urgesteine der Streck-Bräu im Rahmen einer Betriebsfeier nach langer und treuer Mitarbeit in den Ruhestand verabschiedet. Hans Krahmann war 47 Jahre die „Seele“ und Albin Schlott 42 Jahre die fleißige „Arbeitsbiene“ der Streck-Bräu, wie es Inhaber Axel Kochinki beim offiziellen Abschied voller Anerkennung formulierte.