Die eine ist Geschäftsführerin des "Aktiven Mellrichstadt", der andere Leiter der Volkshochschule Rhön und Grabfeld. Beide zusammen haben 1994 die Kulturimpulse ins Leben gerufen und seitdem so viele Kulturimpulse in Mellrichstadt gesetzt, dass sie nun dafür ausgezeichnet wurden. Der Streck-Bräu-Kulturpreis geht in diesem Jahr an die Kulturimpulse Mellrichstadt.
 Was haben die Kabarettisten Erwin Pelzig, Uwe Steimle, Klaus Karl Kraus und Michl Müller, der Liedermacher Peter Horton, Filmstar Wolfgang "Stubbe" Stumpf oder auch ein Teil des altehrwürdigen Düsseldorfer Komödchens gemeinsam? Richtig, sie alle waren schon einmal zu Gast in Mellrichstadt. Möglich gemacht haben dies die Kulturimpulse, die seit beinahe 17 Jahren Veranstaltungen verschiedenster kultureller Art in und um die Stadt herum organisieren.
Und weil es in den vergangenen mehr als eineinhalb Jahrzehnten eine so stattliche Anzahl an Kabarett- und Theaterabenden, an Konzerten wie Kleinkunst und Stadtfesten, an Motorradausfahrten oder die jüngst erfolgreiche Reihe "Mellrichstadt liest" geworden ist, haben die Kulturimpulse und ihre beiden Protagonisten Brigitte Proß und Klaus Schemmerling den Streck-Bräu-Kulturpreis der Ostheimer Brauerei bekommen. Alle zwei Jahren wird der Kulturpreis an eine Person oder Institution im Mellrichstädter Altlandkreis vergeben, die Herausragendes im kulturellen Leben geleistet hat. Für Brigitte Proß und Klaus Schemmerling sind es weniger ihre eigenen Persönlichkeiten, die hinter dieser Preisverleihung stehen. "Es ist die besondere Idee der Kulturimpulse", sagte Schemmerling in seiner Dankesrede.
In der Kreisgalerie überreichte der Stifter des Kulturpreises, Dr. Rainer Kochinki, die Urkunde. Die letzte Preisträgerin Kornelia Link aus Ostheim überreichte die von Kreiskulturreferent und Jurymitglied Hanns Friedrich gestiftete Skulptur. Diese bekommt jetzt zwei Jahre lang einen Ehrenplatz in einer der Vitrinen der Volkshochschule oder des „Aktiven Mellrichstadt“. Von dort aus konzeptionieren Brigitte Proß und Klaus Schemmerling ihr durchweg ehrenamtliches Engagement für die Kulturimpulse.
Laudator Peter Klier, der den Kulturpreis schon vor Jahren erhalten hat, stellte eine nicht ganz ernst gemeinte Statistik auf, die das ehrenamtliche Kulturschaffen der Kulturimpulse ins rechte Licht rücken sollte. Seit 1994 haben die Kulturimpulse 859 Veranstaltungen durchgeführt und organisiert. "Das entspricht 174 Tagen Kultur rund um die Uhr am Stück", so Klier.
Das frei nach Karl Valentin Kunst schön ist, aber viel Arbeit macht, lässt sich nach Peter Klier am besten an der Anzahl der in dieser Zeit zu diesen Veranstaltungen geschleppten Stühle zeigen. Nach Kliers Berechnungen mit Durchschnittsgrößen wurden beim Auf- und Abbau nicht weniger als 82.720 Stühle gehoben und gerückt und platziert. "Kultur ist auch Bodybuilding", schloss Peter Klier daraus und folgerte: "Das war der Grund, weshalb Sie den Kulturpreis bekommen haben".
In Stunden berechnet, haben Brigitte Proß und Klaus Schemmerling zwei Arbeitsjahre der Stadt Mellrichstadt ehrenamtlich zur Verfügung gestellt, um das kulturelle Leben der Stadt lebendig zu machen und zu erhalten. "So ein lebendiges und vielfältiges Kulturleben finden Sie in einer vergleichbar großen Stadt sonst nirgends", sagte Klier.
Bürgermeister Eberhard Streit freute sich gemeinsam mit Landrat Thomas Habermann, dass der Preis in diesem Jahr nach Mellrichstadt geht. Dr. Rainer Kochinki sagte: "Solche Arbeit muss Anerkennung finden". Die zwölfte Verleihung des Streck-Bräu-Kulturpreises in der Kreisgalerie wurde musikalisch von Jenny Rachmetow am Klavier umrahmt. Die Schülerin spielte eine Nocturne von Chopin und eine Sonate von Beethoven. Der langen Liste an großen Namen werden weitere in Zukunft dem Ruf der Kulturimpulse nach Mellrichstadt folgen. Da sind sich Brigitte Proß und Klaus Schemmerling sicher. Über 800 Veranstaltungen in knapp 17 Jahren
Der Streck-Bräu-Kulturpreis geht in diesem Jahr an die Kulturimpulse Mellrichstadt