Die von Landwirtschaftsmeister Werner Ortloff eigens dafür angebaute Gerste URSA wird derzeit in der Rhön-Malz GmbH in Mellrichstadt von Malzmeister Thomas Lang fachgerecht für Diplom-Braumeister Axel Kochinki vermälzt.
Von der vorbildlich verlaufenden Vermälzung überzeugte sich Bürgermeister Büttner soeben mit den Experten bei einem Blick in den Keimkasten der Mälzerei. Bevor die in Ostheim geerntete Gerste in dem 30 m langen und 5 m breiten Keimkasten landete, führte der Geschäftsführer der Rhön-Malz GmbH, Thomas Lang, eine erfolgreiche Versuchsmälzung im Labormaßstab durch, nachdem Eiweiß, Feuchte und äußeres Erscheinungsbild der Gerste für gut befunden wurden.
Bevor die Initiatoren des Ostheimer Meistertrunks das so genannte Grünmalz im Keimkasten begutachten konnten, durchlief das Korn einen aufwändigen Prozess, wo es geputzt, sortiert, eingeweicht und mit Wasser angereichert wurde. Erst dann erfolgte das Ankeimen, eine natürliche Reaktion durch Wärme, Kohlendioxid und noch mehr Wasser. Im Keimkasten wird dieser Ablauf zusätzlich verstärkt, der das Ziel hat, Stärke und Eiweiß im Korn zu lösen. Wir möchten anhand des Ostheimer Meistertrunks beispielhaft zeigen, welch ein hochwertiges und absolut natürliches Produkt Bier ist, unterstreicht Axel Kochinki.
Das nun entstandene Grünmalz wird in den nächsten Wochen auf der Malzdarre getrocknet. Während des Darrens bilden sich nur mit Hilfe von heißer Luft Geschmacks- und Aromastoffe (Melanoidine), die später Bierfarbe und den malzigen Geschmack prägen. Die am Korn entstandenen Keime werden abgetrennt, wenn der gewünschte Feuchtigkeitsgrad von 4% erreicht ist und als Viehfutter verkauft.
Das fertige Malz wird nach dem Mälzen fast genauso aussehen wie das angelieferte, erklärt Thomas Lang. Die Körner werden dann nur stärker aufgequollen und der Mehlkörper mürbe gemacht sein. Voraussichtlich Mitte November wird das Malz in der Streck-Bräu in Ostheim angeliefert. Dort sieht der Ostheimer Meistertrunk seiner Vollendung entgegen. Biergenießer sollten sich neben dem Neujahrsempfang vor allem das Hauptjubiläumswochenende der 1200-Jahr-Feier vom 21. bis 23. Mai 2004 sowie den 2. Rhöner Wurstmarkt am 9./10. Oktober 2004 vormerken, denn an diesen Terminen wird der Meistertrunk in Strömen fließen. Gut Ding will Weile haben. Dies gilt auch für ein Qualitätsbier wie den Ostheimer Meistertrunk, den drei Handwerksmeister des Luftkurorts zur 1200-Jahr-Feier der Stadt derzeit kreieren. Pünktlich am 1. Januar 2004 wird Bürgermeister Adolf Büttner mit einem Festbieranstich den Jubiläumsreigen in Ostheim eröffnen.